IS-Terror tötet 17 Menschen und verletzt Duzende in Kamishli
HSA-Vorsitzender Saliba Joseph: Dieser Anschlag sollte die Christen der Region ins Herz treffen
Bei einer Anschlagsserie in der nordostsyrischen Stadt Kamishli hat die Terrororganisation IS mehrere Cafés im christlichen Stadtteil Wusta angegriffen. Unter den Opfern sind besonders junge Menschen, die zur Tatzeit in den Cafés weilten. Fast alle Opfer sind Christen. Saliba Joseph: „Dieser Angriff hat eine eindeutige Botschaft. Die verbliebenen Christen sollen eingeschüchtert werden. Nur so kann man den Angriff auf diese Lokale in dem christlichen Stadtteil verstehen. Sie standen für die Weltoffenheit und den gesellschaftlichen Fortschritt der Christen. Das ist dem IS ein Dorn im Auge. Hier hat wieder einmal die internationale Gemeinschaft versagt!“ Enttäuscht zeigt sich Joseph in Berlin auch mit der Haltung der internationalen Koalition gegen den IS: „Die Koalition setzt alle möglichen Mittel ein, um den IS aus der Luft zu bekämpfen. Sie vergisst aber, die Bevölkerung zu schützen, die sich in den Gebieten noch aufhalten. Inzwischen zweifeln wir nicht nur an einer Strategie, sondern überhaupt am Willen, etwas dafür zu tun.“ Gerade vor dem Hintergrund der Debatte über Fluchtursachen, zeige sich, dass die Entschlossenheit und der Einsatz gegen den Terror noch nicht groß genug sind. Gerade die Europäische Union schneide sich damit ins eigene Fleisch, so der Bundesvorsitzende. Die „Föderation Suryoye Deutschland“ ist der größte Zusammenschluss aller syrischen Christen in Deutschland. Der Dachverband umfasst 17 aramäische und assyrische Mitgliedsvereine und vertritt die Interessen von aramäischen, assyrischen und chaldäischen Christen in Deutschland. Mehr als 150.000 dieser orientalischen Christen leben mittlerweile in Deutschland. Ihre Zusammenarbeit zu koordinieren und ihrer politischen Interessenvertretung hat sich der Dachverband zum Ziel gesetzt. Dafür arbeitet die Föderation überparteilich, überkonfessionell und unabhängig mit allen Kirchen und Organisationen der orientalischen Christen zusammen. Saliba Joseph aus Heilbronn ist der Gründungsvorsitzende der Föderation.
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