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Immer mehr Christen wollen nach Europa

Kirchenrat Duncker: Große Hoffnungslosigkeit unter syrischen Füchtlingen
BIELEFELD - Unter syrischen Bürgerkriegsflüchtlingen herrscht nach Einschätzung des evangelischen Nahost-Experten Gerhard Duncker große Hoffnungslosigkeit. "Sie sehen keine Perspektive und wissen nicht, wohin sie gehen sollen", sagte der westfälische Kirchenrat nach seiner Rückkehr aus einem türkischen Flüchtlingslager nahe der syrischen Grenze dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein großes Problem sei auch, dass die Kinder in den Flüchtlingslagern kaum eine Möglichkeit hätten, eine Schule zu besuchen.
Massaker unter Priestern

Duncker äußerte sich besorgt um die Zukunft der christlichen Minderheit in Syrien. "Viele Christen gehörten zu einer gut verdienenden Mittelschicht und sind daher besonders ein Ziel für Entführungen", sagte der Theologe. Die Entführungen hätten allerdings nichts mit der Religion zu tun: "Das sind einfach Kriminelle, die zufällig Muslime sind." Christliche Flüchtlinge hätten jedoch auch von Massakern unter Priestern berichtet. "Sie erzählen, wie Mönche aus Klöstern herausgeholt und von Dschihadisten auf den Plätzen abgeschlachtet werden."



Ruhe für die Kinder

"Viele Christen wollen deshalb ganz weg aus der Region", berichtete Duncker von seinen Gesprächen. Sie wollten nicht mehr in ein Land mit einer islamischen Mehrheit, sondern nach Europa, weil sie das für eine christliche Region hielten. "Sie wollen vor allem Ruhe für ihre Kinder." Die Kirchen in Deutschland könnten bereits helfen, indem sie die Verteilung von Lebensmitteln und Projekte für die Beschulung von Kindern in den Flüchtlingslagern förderten, sagte Duncker. Daran beteilige sich auch die Evangelische Kirche von Westfalen.
"Es muss irgendetwas geschehen"

Skeptisch beurteilt Duncker mögliche Militärschläge der Westmächte in Syrien. Er fügte aber hinzu, wenn alle Seiten lediglich zu Verhandlungen aufgefordert würden, sei das Land irgendwann ausgeblutet. So wie es jetzt sei, könne es nicht mehr weitergehen: "Es muss irgendetwas geschehen." Gewalt oder einen Militärschlag würde er daher nicht prinzipiell ausschließen. Es könne aber niemand einschätzen, ob das tatsächlich etwas verbessern würde.

Der 61-jährige Duncker ist in der westfälischen Kirche für die Beziehungen zu den Christen im Orient verantwortlich. Im vergangenen Jahr erhielt er den Verdienstorden "Sankt Ephräm der Syrer", mit dem das Oberhaupt der syrisch-orthodoxen Kirche Dunckers Engagement für die syrisch-orthodoxen Christen in Syrien, der Türkei und Deutschland würdigte. (epd/Holger Spierig)

http://www.evangelisch-in-westfalen.de/presse/ansicht/artikel/immer-mehr-christen-wollen-nach-europa.html

 

Geschrieben von: HSA am 15.11.2013





  

 

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