Das Schicksal des armenisch-katholischen Priesters Hovsep Bedoyan, der an diesem Montag von ISIS-Terroristen ermordet wurde, hat weltweit Bestürzung und Trauer ausgelöst
US-Präsident Donald Trump hat den türkischen Präsidenten Erdogan ins Weiße Haus eingeladen. Es gibt einiges zu besprechen - und das tun nicht nur die beiden umstrittenen Machthaber.
Zum besseren Verständnis sei angemerkt, dass die christlichen Organisationen in Nordsyrien unterschiedliche politische Präferenzen haben - wie auch bei uns in Deutschland
Der Nahe Osten ist eines der großen Herkunftsgebiete der Christen und Armenier. Nach dem Genozid an den Armeniern 1915 durch die Jungtürken fanden viele Christen und Armenier auch in Nordsyrien ein neues Zuhause.
In Rojava droht wegen der Invasion der Türkei ein Exodus. Rund 100 christliche Familien wurden bereits aus Serêkaniyê vertrieben, auch die Lage in Til Temir ist bedrohlich. Gabriel Shamoun von der Assyrischen Einheitspartei befürchtet ein zweites 1915.
Der Priester der armenisch-katholischen Kirche in Qamişlo ist zusammen mit seinem Vater von Unbekannten auf der Straße zwischen Hesekê und Deir ez-Zor in Nordostsyrien erschossen worden. Zu der Tat hat sich der IS bekannt.
Til Temir ist einer der Orte in Nordsyrien, an den Suryoye und Armenier*innen vor dem osmanischen Genozid geflohen waren. Viele leben im Dorf Til Nisrî. Das Dorf ist nun akut vom türkischen Staat bedroht.
Seit ein paar Wochen befindet sich Nazira Gorey, Co-Vositzende des Kantons in der Gozarto (Nordsyrien) in Europa unterwegs ,um die Suryoye über die aktuellen Entwicklungen nach dem Einmarsch der türksichen Truppen in Nordsyrien zu informieren.
Für die Israelis sind sie arabische Christen. Die Muslime rechnen sie einfach zu den Palästinensern. Die Aramäer, seit 2014 als eigenes Volk anerkannt, legen aber Wert darauf, eine eigene Identität zu besitzen. Dies ist nun noch einmal bestätigt worden.
In der irakischen Stadt Mossul werden zwei christliche Kirchen gemeinschaftlich durch die UNESCO und die Vereinigten Arabischen Emirate saniert. Dies vereinbarten UNESCO-Generaldirektorin Audrey Azoulay und Noura Al Kaabi, Ministerin für Kultur und Wissensentwicklung der arabischen Föderation, am Donnerstag.
Der Patriarch von Babylon stellt sich sehr eindeutig hinter die Demonstranten im Irak: Die „Schreie der Demonstranten“ seien auch die „Schreie Christi“. Das sagt der chaldäische Erzbischof von Bagdad, Kardinal Louis Raphael Sako, in einem Interview mit Radio Vatikan.
Christliche und andere Minderheiten seien ein willkommenes Ziel für Racheaktionen, meint Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Mit dem IS sei weiter zu rechnen.
In Pohlheim wurde ein Mahnmal enthüllt, das dem Völkermord an Christen im osmanischen Reich gewidmet ist. Im Vorfeld gab es Proteste der Türken. Jetzt wurde aber auch versöhnlich an Muslime erinnert, die damals Christen halfen.
Wie die Demokratischen Kräfte Syriens mitteilen, ist die Kontrolle der christlichen Dörfer bei Til Temir und entlang des Xaburs dem Assyrischen Militärrat übertragen worden.
Die türkische Regierung hatte gegen das Vorhaben protestiert, nun aber ist es eingeweiht. Am Samstag wurde in Pohlheim das Denkmal in Erinnerung an die Opfer des Völkermords im Osmanischen Reich vor hundert Jahren enthüllt.
Jetzt hat auch das US-Repräsentantenhaus die Massaker an den Armeniern im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft. Die Türkei spricht von Rache wegen des militärischen Vorgehens in Syrien.
Über ein Dutzend Staaten, auch Deutschland, bewerten das Massaker an den Armeniern als Völkermord. Jetzt stufen auch die USA die Gräueltaten so ein. Die Türkei spricht von Rache.
Die armenische Kämpferin Tamara Sarkis appelliert an die Menschen weltweit und insbesondere die Armenierinnen, gegen die Besatzungsangriffe der Türkei in Nordsyrien aufzustehen und sich an die Seite der Völker Syriens zu stellen.
Die christliche Minderheit in Til Temir ist durch den Angriffskrieg der Türkei existentiell bedroht. Die QSD, der MFS und die Bethnahrin-Frauenverteidigungskräfte fordern die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.
„Erdoğan und seinen Terrorbanden haben einen Angriff gestartet, den sie ‚Friedensquelle‘ nennen. Wir nennen diese Invasion ‚Quelle der Plünderung und Zerstörung‘“, erklären Assyrer in der nordsyrischen Stadt Til Temir.